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Long Covid, Erschöpfung und weiteres

· 2 Minuten Lesezeit
Reinhard Köller

Covid 19 Infektionen führten der Fachwelt wie auch der Bevölkerung neu vor Augen, dass ein Teil der Betroffenen eine "post infektiöse" chronische Erkrankung entwickeln können. Einerseits handelt es sich um spezifische Organerkrankungen wie bei COVID 19 z.B. Herz oder Lungenerkrankungen, die durch den Erreger verursacht werden. Und andererseits um systemische Störungen, die nicht einem bestimmten Organ zuzuordnen sind.

Sonst gesunde Regelsysteme bleiben anhaltend gestört. Einbezogen sind hormonelle, nervale oder immunologische Steuerungsprozesse. Die Häufigkeit, mit der Infizierte nach ausgestandenem Primärinfekt Problemen betroffen sind, liegt bei COVID Erkrankungen bei ca. 15% aller Infizierten. Es handelt sich also um ein relevantes gesundheitliches Problem. Ein Problem, dass es vor Corona auch schon gab, aber leider von der breiten Mehrheit der Fachwelt mit dem Label "psychosomatisch" nicht hinreichend gewürdigt wurde. Die Schwere eines solchen CFS chronic fatigue syndrome (siehe auch Fatigatio e.V.) ist unabhängig von der Intensität des Primärinfektes!

Seit der "inflationären" Ausbreitung von "Post COVID Erkrankungen" werden vermehrte Anstrengungen unternommen, die Ursachen und Hintergründe dieser Prozesse wissenschaftlich zu ergründen. Neuroimmunologische Phänomene sind häufig an den Symptomen von unverhältnismäßig ausgeprägter Erschöpfung, Denk und Konzentrationsstörungen, Schwindel, grippeähnlicher Symptome und Krankheitsgefühl, Schlafstörungen etc. beteiligt. So ist man beispielsweise auf die Bedeutung funktioneller Neurotransmitter Autoantikörper gestoßen, die im limbischen Gehirn für die unwillkürliche nervale Steuerung von Belastung und Entlastung, von Stress und Regeneration, von Energiebereitstellung und speicherung.

Die Therapie richtet sich vielfach nach den Symptomen, da es eine kausale Behandlung bisher noch nicht oder nur im Rahmen von Studien gibt. Einzelfälle dramatisch verlaufener Besserungen z.B. durch die antivirale Therapie bei Viruspersistenz oder Immuntherapie für von den Autoantikörpern Betroffenen lassen hoffen müssen aber zukünftig in aufwändigeren Studien geprüft werden. Durch ein Spektrum von naturheilkundlichen und (teils nur für andere Erkrankungen zugelassene) schulmedizinische Medikamente gelingen teils erfreuliche Symptomlinderung und damit Verbesserung der Lebensqualität. Nicht zu unterschätzen ist das sog. "Pacing" zur Vermeidung von übermäßigen anhaltenden Erschöpfungszuständen angesichts leichter vorausgegangener Belastung die individuell zur Auslösung einer solchen PEM Episode führt.

Oder die psychotherapeutische Begleitung angesichts aller Unsicherheiten zum Verlauf der Erkrankung und dem Gefühl, der Erkrankung ausgeliefert zu sein.

Als allgemeinmedizinisch naturheilkundliche Praxis sind wir Teil eines Netzwerkes von Therapeuten und Ärzten, die zusammen mit universitären Zentren einen regelmäßigen fachlichen Austausch pflegen. Und innerhalb unserer Praxisgemeinschaft durch kollegiales Miteinander einen ganzheitlich somato psychisch Therapieansatz kultivieren.

Wir sind gerne bereit, Sie auf dem Weg zur Besserung zu unterstützen.